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Dienstag, 19. September 2017

Hey Leute :)

Das wird wohl ein sehr langer Post, es gibt sehr viele Updates.

Vor 1,5 Wochen habe ich in der Jugendherberge meinen Abschied gefeiert, es war am Anfang gut, meine Freundin war auch da.
Dann hab ich aber später in der Wohnung mit einem anderen noch weiter getrunken und es ist eskaliert. Ich war komplett betrunken, habe angefangen um mich zu schlagen und wegzulaufen. Ich habe meine Freundin geschlagen (wofür ich mich sehr schäme) und er musste mich festhalten, die blauen Flecken an meinen Handgelenken habe ich immer noch. Es war furchtbar und meine Freundin hat auch darüber nachgedacht mit mir Schluss zu machen, einfach für ihren eigenen Schutz, weil ich wirklich so kaputt war/bin und sie mit runter ziehe. Hat sich iwie wieder eingerenkt aber naja..

Dann bin ich jetzt seit Samstag wieder bei meiner Familie, hab den Bfd beendet und wohne halt wieder in meiner Heimatstadt. Ich muss sehr viel machen, ummelden usw, hab aber schon viel geschafft.

Meine Eltern waren sehr überrascht, dass ich überhaupt einen Plan habe, der sieht wie folgt aus:
Ich möchte mich für ein duales Studium ab nächsten Oktober bewerben und vorher dieses Jahr ein einmonatiges Praktikum dort machen.
Wenn das nicht klappt, kann ich immer noch im Sommersemester anfangen BWL studieren, da werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit genommen, in dem Bereich will ich ja auh das duale Studium machen.
Bis dahin halt Praktikum bzw. arbeiten und zwar als volle Stelle, sodass ich genug Geld verdienen kann ^^
Vielleicht fliege ich im Frühjahr/Sommer auch nach Mexiko und Guatemala, durch den Bfd kenne ich da Leute.
Soweit der Plan.

Heute habe ich meine Unterlagen vom Kinderarzt abgeholt, da waren auch Sachen von der Klinik dabei.
Sehr interessant alles. Anscheinend hat sich jeweils ein Elternteil meiner Eltern wegen Depressionen suizidiert. Ok. Wusste ich nicht.
Dann stand da auch endlich mal eine Diagnose und zwar "Anpassungsstörung im Rahmen einer Adoleszentenkrise". Auch keine Essstörung als Diagnose, ich habe mich anscheinend in der Klinik auch nicht übergeben. Aso. Da hab ich wohl iwas falsch mitbekommen. Oder so.
Und ich hatte ja auch gar keine Suizidgedanken mehr als ich entlassen wurde. Ja stimmt. Hab mir wohl was eingebildet. Essverhalten hat sich durch die Klinik und die "Ernährungsberatung" ja auch voll verbessert. Wie ich diese Frau gehasst habe. "Iss mal Butter zum Frühstück oder so, dann hast du mehr Kalorien. Du hast ja laut deinem Essensprotokoll zu wenig." Wow vielen Dank. Hast du das den anorektischen Patienten auch erzählt?
So viel dazu.

Es ist aber grade auch alles seltsam. Ich verliere den Bezug zur Realität, lebe zu viel in der Vergangenheit und hänge an Dingen fest, die nicht mehr da sind, weiß nicht wohin mit mir.

Und das schlimmste ist die Situation mit meiner Freundin. Sie ist ein absolut wundervoller Mensch, sie ist lieb und süß und tut alles für mich was sie kann. Sie versucht zu verstehen, versucht zu helfen wo es geht und zeigt immer Verständnis.
Aber was wenn ich nur in das Gefühl verliebt bin nicht alleine zu sein. Wenn sie nicht "dieser eine Mensch" ist, sondern ich diese Person schon längst verloren habe.
Ich habe heute Bilder von der neuen Freundin meiner Ex bzw mit beiden zusammen gesehen und bin gefallen. Schmerzen, Gefühle genau wie damals als wir Schluss gemacht hatten, Dunkelheit und Übelkeit. Ich will das nicht mehr, ich will dass das endlich verschwunden ist. Aber ich bin zu sehr in meiner ganzen Vergangenheit, fühle so viel wie ich die letzten Jahre gefühlt habe, immer wieder
zurück und ich komme nicht raus. Ich hänge fest, weiß nicht mehr was echt ist.
Ich weiß nicht was ich mit meiner Freundin machen soll, ich will ihr nicht weh tun und weiß nicht über was ich mit ihr reden kann.
Ich liebe sie, aber was wenn nicht? Was wenn ich sie nicht genug liebe?
Wir haben so schöne Pläne für die Zukunft, ich will das alles nicht verlieren, aber dann hasse ich sie wieder und schicke sie weg und weiß einfach nicht was ich tun soll. Meine Gefühle schwanken immer, ich hasse und ich liebe, ich will Nähe und dann wieder komplett alleine sein.
Nichts ist genug, aber alles ist zu viel.
Ich bin nicht hier, aber ich weiß nicht wo ich grade bin.
Ich sitze bei meiner Familie, lache, rede, mache alles und niemand bemerkt, dass ich gar nicht da bin.
Aber ich bin es allen, vor allem meiner Freundin schuldig gesund zu werden.
Wenn es nur nicht so schwer wäre und wenn es nur nicht so schwer wäre los zu lassen.

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